So fing es an. Mitbegründer des Anholter-Tambourkorps Hubert Wolsing erzählt.:
Wir Anholter Jungens standen immer im musikalischem Schatten der Vehlinger “Knüppeljungens”. Bis jetzt hatte man vergeblich versucht, das gleiche zu machen. Nun ergriff plötzlich Ludwig (Lutz) Vallee die Initiative, wir faßten es an, frei nach dem Motto: Wat die in Vehlingen können, dat können wey ook.
Lutz lud uns an einem Sonntagmorgen in sein Wohnzimmer ein. Wir waren zunächst fünf Personen, Lutz und Karl Vallee. Josef Messing, Paul Schütt und ich (Hubert). Es wurde alles für den Anfang der Vereinsgründung durchgesprochen.
Die Gaststätte Schütt wurde unser Vereinslokal. Dorthin wurde eine Versammlung einberufen. Die Resonanz war überwältigend, es meldeten sich spontan über 20 Anholter Jugendliche, die bei uns aktiv mittun wollten, so daß wir loslegen konnten. Aber wo? und wie? Wir setzten uns mit der damaligen Wirtin Frau Drecker zusammen und baten sie um die Erlaubnis zur Benutzung des Saales. Sie stellte uns denselben zur Verfügung. Nun ging es los: Zunächst wurden Trommelstöcke besorgt. Wir trommelten auf Holzbrettehen, die wir auf die Saaltische legten.
Der Vehlinger Spielmann Heinrich Üffing brachte uns die ersten Trommelschläge bei, was den Grundstein zu einer guten nachbarschaftlichen Beziehung legte. Unter der Leitung von Heeres-Tambourmajor August Heldecke ( Zollbeamter ) übten wir weiter. Derselbe brachte auch Ludwig Vallee den Umgang mit dem Tambourstock bei.
Das Flöten wurde vom damaligen Heeresmusikkorps- Ausbilder Petercyk eingeübt ( Zollbeamter ). Wir lernten das Marschieren im Saal und übten draußen, auf der Schneidkuhle weiter. So allmählich nahm der Verein Formen an. Es wurden aus einem Musikhaus in Münster Instrumente angeschafft. Nun wurde das Trommeln von den Saaltischen auf die Original- Trommeln verlagert ( Das ist für das Marschieren auch einfacher. Anm. der Red.).
Das ging schnell voran, wir beherrschten bald drei Märsche:
Nr.. Abschied, Nr. 2 Freikugel und Nr. 3 Preußens Gloria. Nun wurde der erste Ausmarsch zur Brüggenhütte für den Ostermontag geplant. Hierzu wurden in der Werkstatt Vallee Schwalbennester genäht. Dieselben wurden zu Hause auf die dunkelblaue Sonntagsjacke genäht. Das war unsere Uniform für den ersten Ausmarsch. Der Tambourstock war eine alte Fanfare mit einem rot-weißen “Plümmel”. Wir trafen uns am Morgen des Ostermontages und marschierten lustig los. Der erste Auftritt wurde ausgiebig gefeiert. Ab dann ging es zügig nach oben. Das Interesse wurde immer größer, und es entwickelte sich auch ein Fanfarenkorps. Wir nahmen schon an kleinen Wettstreiten in Holland teil. Die Krönung war zu der Zeit der Wettstreit in Ost-Arnheim mit dem Solo von Dieter Knaven und Hans-Josef Wolsing. Wir nahmen dann auch schon an den Anholter und Isselburger Schützenfesten teil. Nun entwickelte sich der Verein allmählich zu einem Aushängeschild der Stadt Anholt, woran der Allround-Musiker Georg ter Voert großen Anteil hatte. Derselbe ist von Kind an mit dem Tambourkorps aufgewachsen. Dazu hat hauptsächlich Lutz Vallee beigetragen.
Ich wünsche dem Grenzland- Tambourkorps Anholt für die Zukunft alles Gute.
Euer Fan Hubert Wolsing
Wichtige Vorstandsposten im Laufe der Zeit | ||||
1. Vorsitzender | 2. Vorsitzender | |||
Lutz Vallee Bernhard Hebing Bernhard Lensing Bernhard Hebing Hans Fahle Karl Valleé Dieter Knaven Johannes Messing Daniel Daniels |
1949-1958 1958-1960 1960-1961 1961-1978 1978-1984 1984-1989 1989-1997 1997-2011 seit 2012 |
Karl Valleé Gerhard Messing Dieter Knaven Ulrich Strauß Daniel Daniels Marina Strauch |
1949-1984 1984-1987 1987-1989 1989-2008 2008-2012 seit 2012 |
|
Geschäftsführer | Tambourmajor | |||
Theo Schütt Bernhard Hebing Ernst Straatman Jürgen Angenent Volker Knaven Daniel Willing |
1949-1952 1952-1969 1969-1982 1982-1989 1989-2009 seit 2009 |
Lutz Valleé Hans Feldhaus Dieter Knaven Ralf Hesseling |
1949-1967 1967-1978 1978-1987 seit1987 |